ALFONS Wiedersehen macht Freunde
„Das Überraschende an diesem Programm ist, dass es überraschend ist“, sagt ALFONS und legt die Stirn in Falten. „Sagen jedenfalls die Leute. Eigentlich ein bisschen komisch, weil ich ja nur das mache, was ich immer mache: Geschichten erzählen.“
Nun ja, um ehrlich zu sein: Der Reporter mit dem Puschelmikro lässt sonst auch gern mal Andere erzählen. Und der Weg, den diese Geschichte nimmt, ist dazu noch ein ganzes Stück weiter als der zu seinem bevorzugten Arbeitsplatz, dem Wochenmarkt in seiner Wahlheimat Hamburg; immerhin geht es ins Paris seiner Kindheit. Aber: Alfons erzählt seine Geschichte mit der gleichen Mischung aus Melancholie, Trottelblick und Hintersinn, mit der er auch seine berühmt-berüchtigten Reportagen aus dem Land der Dichter, Denker und Kleingärtner begleitet: Entwaffnend, entlarvend und amüsant bis zum Zwerchfellkater - und immer noch ein bisschen mehr.
In „Wiedersehen macht Freunde“ nimmt „der Deutschen liebster Franzose“ (FAZ) sein Publikum mit auf eine Reise, zurück in die Zeit, in der er seine besten Freunde kennenlernt: Jérôme, der so gut küssen kann, dass keine Lehrerin ihn je durch eine Klassenarbeit fallen lässt. Und Jean-Francois, der ebendiese Klassenarbeiten - und vieles andere mehr - in verlässlicher Regelmäßigkeit in der Pariser Metro verbaselt. Es geht um Freundschaft und um gemeinsame Fußballspiele im Rathaus des 13. Arrondissements - bis der diensthabende Flic sie in einer wilden Verfolgungsjagd aus dem Saal vertreibt. Es geht um Zufallsbegegnungen, die das Leben prägen. Und es geht um Archimedes.
„In unserer Gegend gab es viel wilde, unbebaute Fläche, sogenanntes terrain vague. Eine Polizistin sagte zu uns, ,geht nicht dort hin, auf keinen Fall - da ist ein Typ, der frisst Kinder!‘. Das fanden wir interessant, also sind wir hingegangen, auch wenn es verdächtig nach Grillfleisch roch. Und es war wirklich ein großartiger Tipp von ihr, er hat unser Leben für immer verändert - ohne uns auch nur einen Finger zu kosten!“ Denn auf dieser Brachfläche residiert der Clochard Archimedes, fast wie ein Weiser des Berges - nur dass seine ermitage keine abgeschiedene Felshöhle ist, sondern ein innerstädtischer Bretterverschlag. „Archimedes hat uns beigebracht, auch als Erwachsene immer ein bisschen Kind zu bleiben. Erwachsensein heißt vor allem, sich an Regeln zu halten: Dies gehört sich, das gehört sich nicht. Kinder sind anders. Und Archimedes war auch anders. In einer Bretterbude auf einem terrain vague wohnen und dabei auch noch glücklich sein - das gehört sich überhaupt nicht.“
Alfons schildert seine Reise in die Vergangenheit mit einem liebevollen Blick für die schönen, bemerkenswerten kleinen Momente in dieser verrückten Welt. Und dass es die nicht nur im Paris seiner Kindheit, sondern auch im Deutschland der Gegenwart gibt, belegt er mit einigen seiner Reportagen: Nacktwandern, Tuning-Messe oder Hundeschau sind die Themen seiner kurzen Filmbeiträge, mit denen Alfons einen Bogen vom Damals ins Heute schlägt, viele kleine Geschichten erzählt - und manchmal eben auch gerne erzählen lässt.
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Veranstalter: Roth & Friends, Herxheim